Berlins Flughäfen Berlin-Tegel

Die Eröffnung des neuen Flughafens Berlin Brandenburg verschiebt sich neuesten Erkenntnissen nach wohl noch um weitere neun Monate und sorgt damit für eine Menge Probleme – für Interessierte lohnt ein Blick auf geeignete Übersichten.

Berlin Tegel platzt schon jetzt aus allen Nähten und muss dennoch weiterhin eine Menge Flüge abwickeln, die die Kapazitäten mittlerweile mehr und mehr überfordern. Der neue Flughafen, der eigentlich schon seit dem 30.Oktober 2011 in Betrieb sein soll, kann aus Gründen des Brandschutzes immer noch nicht in Betrieb gehen.

Die Spekulationen dauerten tagelang an, dann endlich wurde es zugegeben: Der neue Hauptstadtflughafen in Berlin wird erst im März 2013 seinen Betrieb aufnehmen können. Immerhin wurde der schlechten Nachricht noch eine Gute von Berlins regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit nachgeschoben: Es wird keine Ausfälle geben! Jeder, der ein Ticket für einen Flug ab Juni von Berlin habe, müsse lediglich einen anderen Flughafen ansteuern: Tegel oder Schönefeld. Air Berlin und die Flughafengesellschaft teilen diesen Optimismus nicht, sie haben Zweifel, ob die vielen zusätzlichen Starts und Landungen die Flughafenbetreiber nicht doch überfordern. Während man in Schönefeld keine nennenswerten Probleme erkennt, sieht man dem Problem in Tegel mit sehr gemischten Gefühlen entgegen.

Die Verschiebung führt zu nicht absehbaren Problemen

Eine Verlängerung der Betriebsgenehmigung für den im Stadtgebiet von Berlin liegenden Flughafen Tegel dürfte, laut Sprecherin Petra Rohland, keine nennenswerten Probleme bereiten. „Betriebsgenehmigung und Betriebspflicht enden sechs Monate nach Inbetriebnahme des neuen Hauptstadtflughafens“, fährt sie fort, einen konkreten Termin gäbe es nicht.

Flughafenchef Rainer Schwarz dagegen, macht sich erhebliche Sorgen über den bereits jetzt überlasteten Flughafen Tegel. Er wiederum sieht es schon als äußerst problematisch an, wenn dort im Sommer zusätzliche Flüge von Air Berlin und Lufthansa abgewickelt werden müssen. Endgültig am Ende sieht er Tegel im kommenden Winter, die Kapazitäten für das Enteisen der Maschinen seien einfach nicht vorhanden, so Schwarz.

Hartmut Mehdorn, Chef der Fluggesellschaft Air Berlin, fürchtet gegen Jahresende ein Chaos am gealterten Berliner Flughafen. Tegel ist als Drehkreuz, auch vorübergehend, viel zu klein und darüber hinaus nicht geeignet. Es gäbe nicht nur Platzprobleme bei den Maschinen, auch die Gepäckabfertigung könne das zu erwartende Aufkommen unmöglich bewältigen, so führte er an. Zusätzliche Probleme bereitet das eingeschränkte Zeitfenster, in dem Maschinen landen und starten dürfen. Für die Dauer der Improvisation müsse das Nachtflugverbot gelockert werden und den, am neuen Flughafen erlaubten, Zeiten angepasst werden.

Air Berlin hat seinen Flugplan aufgestockt und benötigt ebenso mehr Platz, wie auch die Lufthansa, die ihr Angebot von 70 auf 90 Starts und Landungen am Tag erweitert hat. Diese Mengen, auf den neuen Flughafen ausgelegt, sind in Tegel nicht abzubilden. Den Gesellschaften wird nichts anderes übrig bleiben, als bei der Abfertigung auch auf Außenpositionen auszuweichen. Dies wird sowohl Ankünfte als auch Abflüge betreffen, gleichzeitig jedoch auch wieder neue Probleme aufwerfen. Schließlich kosten derartige Transfers Zeit und entsprechend natürlich auch viel Geld.